Die Nacht der Wintersonnenwende by Lisa J. Smith

Die Nacht der Wintersonnenwende by Lisa J. Smith

Autor:Lisa J. Smith
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783570380192
Herausgeber: Cbt Verlag
veröffentlicht: 2013-10-13T22:00:00+00:00


Kapitel 13 – DRAUSSEN IN DER WILDWORLD

»Also noch mal«, sagte Janie. »Räder in der Garage, Garagentür unverschlossen. Kissen bereit. Wecker gestellt …«

»Und nachts ist es dunkler als draußen«, meinte Charles. »Glaub mir, Janie, wir haben’s kapiert. Es reicht.«

Das nachmittägliche Sonnenlicht fiel schräg durch das Fenster und erhellte den Boden des Kinderzimmers, wo es sich die vier Geschwister bequem gemacht hatten. Eine sonntägliche Stille lag draußen über der Welt. Aber hier drinnen fand keiner von ihnen Frieden. In dieser Nacht würden sie heimlich ihre Betten verlassen und in die Wildworld ziehen.

Der Vorschlag war von Janie gekommen und Janie war auch im anschließenden Gespräch die treibende Kraft gewesen. Alys hatte angespannt gewirkt und in sich gekehrt und hatte nur stumm genickt, als Janie energisch sagte, dass sie einen neuen Plan bräuchten. »Sie wissen jetzt von uns«, hatte Janie festgestellt. »Es sind zwar nicht genug, um alle Spiegel zu bewachen, aber wir können nicht länger einfach so durch die Burg wandern.«

»Was können wir denn sonst tun?«, fragte Charles.

Und da hatte Janie ihnen von ihrer Idee erzählt: Sie sollten nicht länger nach Morgana suchen, sondern sich stattdessen darauf konzentrieren, dem Rat der Weerul eine Nachricht zukommen zu lassen. Auch wenn vielleicht nicht alle Ratsmitglieder vertrauenswürdig waren, so wollte der Rat doch seit jeher das magische Volk in der Wildworld halten und war weitaus besser ausgerüstet als sie, um mit Cadal Forge fertigzuwerden. Und der Rat schien das Einzige zu sein, was Cadal Forges Verbündete fürchteten.

Die Idee war so einleuchtend, dass Charles sich fragte, weshalb sie nicht schon früher daran gedacht hatten.

»Warum hat die Füchsin uns das nicht vorgeschlagen?«, grübelte Claudia.

Janie schaute zu Alys, die weiterhin schwieg, dann senkte sie ihre borstigen Wimpern. »Na ja … sie hat wahrscheinlich an Morgana gedacht.« Sie hob den Blick und sah sie alle mit ihren purpurfarbenen Augen an. »Ich meine, Morgana ist in der Wildworld – versteht ihr? Sie hat das Gesetz genauso gebrochen wie Cadal Forge. Und ich glaube, die Füchsin hat gesagt, die Strafe dafür sei der Tod.«

»Dann können wir das nicht tun«, erklärte Claudia, und Charles sagte beinahe gleichzeitig: »Wir haben der Füchsin versprochen …«

»Es sind nur noch fünf Tage bis zur Sonnenwende«, warf Janie ein. Sie sah, wie Charles langsam den offenen Mund schloss und seinen Protest hinunterschluckte.

Claudia wandte sich mit flehendem Blick an Alys. »Alys …?!«

»Oh, ich weiß es nicht«, sagte Alys. »Der Plan gefällt mir nicht, aber alles, was ich bisher getan oder gedacht habe, war falsch, deshalb … Janie, hast du denn schon eine Idee, wie wir dem Rat eine Nachricht zukommen lassen könnten?«

»Nein. Aber … vielleicht könnten wir die Schlange fragen.«

Alys rang die Hände. »Dann tu, was du willst! Claudia, es tut mir leid.«

Claudia kämpfte mit den Tränen und verstummte.

Und damit war Janies Idee beschlossene Sache. An diesem Abend würde jeder von ihnen einen Wecker mit ins Bett nehmen, gestellt auf halb zwölf, sodass ihre Eltern bereits schliefen. Wenn die Wecker losgingen, würden sie einige Kissen – und Claudia ihre Puppe – unter ihre Bettdecken stopfen, sich anziehen und aus dem Fenster klettern.



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